Die Herausforderungen für Wien im Jahr 2022/ Teil 2
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Bildung
2022 ist das Jahr von Otto Glöckel. Er war der Paradebildungspolitiker des Roten Wien und setzte die nachhaltige Wiener Schulreform um, die bis in unsere Tage wirkt. Seinem Beispiel folgend und auch als überzeugter Volksbildner habe ich bereits vor einem Jahr die Gratis Ganztagsschule eingeführt – diese wird auch 2020 sukzessive ausgebaut. Genauso verhält es sich mit den Bildungscampus-Standorten, die eine gute Kombination aus pädagogischer Betreuung und beaufsichtigter Freizeitgestaltung sind. Im Rahmen des Doppelbudget 2022/23 investieren wir hier einen beträchtlichen Teil der 8 Mrd. veranschlagten Euro.
Pflege/ Gesundheit
Pflege und Gesundheit sind zwei Bereiche, die uns auf vielerlei Art politisch beschäftigten. Die Corona Pandemie zeigt uns, wie wichtig ein gut funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem ist. Wichtig ist hier aber besonders, dass wir auch in Zeiten abseits einer Pandemie die Spitäler entlasten. Daher bauen wir als Stadt sukzessive das Angebot im niedergelassenen Bereich wie Primärversorgungszentren aus. Gleichzeitig bleibt damit auch der niedrigschwellige Zugang zur medizinischen Versorgung gewährleistet.
Ähnlich verhält es sich mit der Pflege. Die Bevölkerung wird auch dank des medizinischen Fortschritts immer älter. Das heißt wir sind hier als Stadt gefordert, eine dementsprechende Infrastruktur für die ältere Bevölkerung aufzubauen. Ich habe eine Pflegeplatzgarantie ins Leben gerufen, die jedem/r Wiener:in im Alter eine Garantie auf betreutes Wohnen gibt. Hier spielt auch der soziale Wohnbau wieder eine wichtige Rolle. Durch die Generationsdurchmischung und auch die Digitalisierung erleichtern wir vielen älteren Menschen die Bewältigung des Alltags. Gleichzeitig investieren wir intensiv in die Ausbildung von Pflege und Sozialberufen. Hier stehen wir einmal mehr in der Tradition unserer Gründungsväter des Roten Wien. Rund 10 Mrd. Euro fließen die nächsten 2 Jahre als Investitionen in diesen Bereich.
EU und Städtepartnerschaften
Mein Credo ist: die Zukunft der EU liegt in den Städten. Wien ist in viele Städtenetzwerke eingebunden und federführend innerhalb der EU-Städteagenda im Bereich sozialer Wohnbau. Auch in Zentraleuropa haben wir als Stadt eine führende Rolle als innovative und fortschrittliche Stadt eingenommen – besonders die sozialen Dienstleistungen locken (vor allem vor der Pandemie) internationale Städtedelegationen um das gut funktionierende Wien kennen zu lernen. Erst heuer haben wir die 3 Städtepartnerschaft Berlin Bern Wien erneuert, und ein 4 Punkte Programm verabschiedet – besonders in den Zukunftsbereichen Digitalisierung und Klimaschutz.
Die Vorhaben sind ambitioniert und herausfordernd – die große Unbekannte dabei ist einmal mehr die Pandemie, die nach wie vor unser aller Leben zentral beeinflusst. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass Wien 2022 mit diesen fortschrittlichen Projekte und Maßnahmen auf seinem anhaltenden erfolgreichen Weg als lebenswerte Stadt gut gerüstet ist.