Wien-Bonus für Wiener Unternehmen
Von der neuen Wiener Qualitätsoffensive („Wien- Bonus“) mit regionalen und ökologischen Kriterien bei Auftragsvergaben profitieren die WienerInnen durch gesunde, regionale, saisonale und nachhaltig produzierte Produkte, sowie die Wiener Unternehmen durch höheres Auftragsvolumen.
Die Stadt Wien wird in Zukunft bei der Vergabe von Aufträgen noch stärker darauf achten, dass regionale und ökologische Kriterien eine entscheidende Rolle spielen. Dadurch können sich die Wienerinnen und Wiener darauf verlassen, dass gesunde, regionale, saisonale und nachhaltig produzierte Produkte den Vorzug bekommen. Profitieren werden aber auch die Wiener Unternehmen, denen so die besten Chancen im wirtschaftlichen Wettbewerb eingeräumt werden. Für mich ist das eine Wi(e)n-Win-Situation, die den Wirtschaftsstandort Wien und den der gesamten Ost-Region stärkt, sich damit auch positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur regionalen Nachhaltigkeit leistet und so vor allem auch zum Vorteil für die Wienerinnen und Wiener sein wird.
2019: 5,14 Milliarden Euro Investitionen seitens Stadt Wien
Branchen, die vom Wien-Bonus besonderes stark profitieren sind der Bau, der Dienstleistungssektor und der Handel. Die Aufträge der Stadt Wien stellen einen wichtigen Impuls für die Wiener Wirtschaft dar. So betrugen die Investitionen und Ausgaben der gesamten Stadt im Jahr 2019 insgesamt 5,14 Milliarden Euro. Die nachfragewirksamen Ausgaben entsprechen rund 5,4 Prozent der gesamten Wiener Wirtschaftsleistung von knapp 94 Milliarden Euro im letzten Jahr. Damit ist das Wiener Bruttoregionalprodukt um mehr als 50 Prozent höher als jenes des zweitplatzierten Bundeslandes.
Wirtschaftskammer – Wien – Präsident Walter Ruck betonte in unserer gemeinsamen Pressekonferenz, dass durch nachgelagerte Wirtschaftszweige und Zulieferbetriebe außerhalb Wiens zusätzlich 1.600 überregionale Arbeitsplätze entstehen. In Summe bedeutet das einen Beitrag zum BIP in Österreich von 650 Millionen Euro. Der Wien-Bonus wirkt sich damit unmittelbar und sehr positiv auf die regionale Wirtschaft aus und strahlt auch über die Stadtgrenze aus, so Ruck weiter.
Für das Jahr 2020 sind insgesamt 5,01 Milliarden Euro sogenannte nachfragewirksame Ausgaben – also Ausgaben, die einen unmittelbaren Effekt auf die Wirtschaftsleistung haben – geplant. Und dies ohne Neuverschuldung.
Beschaffungsleitfaden – Wiener Qualitätsoffensive
Mithilfe eines Leitfadens mit dem Titel „Beschaffungsleitfaden – Wiener Qualitätsoffensive bei Auftragsvergaben, Berücksichtigung regionaler Qualitäten“, der von ExpertInnen erarbeitet wurde, werden anhand von konkreten Beispielen, Möglichkeiten aufgezeigt, um „regionale Qualitäten“ bestmöglich zu berücksichtigen. So werden etwa jene Unternehmen, die z.B. schnelle Verfügbarkeit, kurze Transportwege oder entsprechende Qualitäten der Produkte gewährleisten und damit den Arbeitsmarkt, den Wirtschaftsstandort, die Servicequalität stärken, bei einschlägigen Vergaben stärker gewichtet. Vor allem auch die regionale Landwirtschaft wird gestärkt und vermehrt in Anspruch genommen werden. Selbstverständlich werden auch in Zukunft alle Vergabeverfahren unter Beachtung der unionsrechtlichen Grundsätze durchgeführt und der faire Wettbewerb nicht eingeschränkt.
- Der Leitfaden stellt ein klares Bekenntnis zur Beschaffung qualitativ hochwertiger Leistungen für die BewohnerInnen dieser Stadt unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und sozialen Aspekten dar.
- Dabei können auch die Teilnahmechancen regionaler Unternehmen (insbesondere auch kleinerer Unternehmen) rechtskonform gewahrt bzw. verbessert werden.
- Eine professionell aufgesetzte regionale Beschaffung führt nicht zu Mehrkosten und Wettbewerbsbeschränkungen, sondern – durch Umwegrentabilität und mehr Qualität – zu nachhaltig besseren Ergebnissen für den Wirtschaftsstandort und die hier lebenden Menschen.
- Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) spielen für die Wirtschaft durch ihre individuellen regionalen Stärken eine tragende Rolle als Garanten für Lebensqualität und berufliche Bildung und Treiber von Innovationen. Diesen TeilnehmerInnen am Wettbewerb sollen bestmögliche Chancen eingeräumt werden. Z.B. durch zusätzliche Kriterien wie kurze Reaktions- oder Transportzeiten, eine hohe Bio-Quote, saisonales Gemüse oder auch die Aufteilung großer Vergaben in kleine Lose.