Bürgermeister Dr. Michael Ludwig
05.07.2022

Wiener Unternehmen wirtschaften nachhaltig

Wien zeigt in innerhalb seiner Smart Klima City Strategie auf, welchen wichtigen Anteil „Green Economy“ – das Zusammenspiel innovativer Wirtschaft, einem boomenden Arbeitsmarkt und nachhaltiger Klimaschutz  – innehat. Dabei arbeitet die Stadt eng mit der Wirtschaftskammer Wien zusammen. Der heute präsentierte „Vienna Green Economy“ Report befasst sich mit aktuellen und geplanten kommunalen und privatwirtschaftlichen Projekten am Standort Wien in den Bereichen Verkehr, Energie, Kreislaufwirtschaft und Immobilien.

Mit Projekten in den Sektoren Verkehr, Energie, Kreislaufwirtschaft und Immobilien soll ein 18,1 Mrd. Euro BRP-Beitrag generiert und 160.000 Jobs geschaffen werden- 1,5 Mio. Tonnen CO²-Einsparung pro Jahr sind möglich. Es freut mich als Wiener Bürgermeister sehr, dass nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften bereits zur DNA der Wiener Unternehmen geworden ist. Mit dem notwendigen Wandel zu der sogenannten „Green Economy“ geben wir einen wichtigen Investitions- und Innovationsimpuls für den Wirtschaftsstandort, schaffen dadurch Arbeitsplätze und erreichen unser Ziel, Wien 2040 CO2 neutral zu machen. 

Green Deal der EU

Die EU macht es dabei vor: Ein Drittel der Investitionen aus dem Aufbaupaket NextGenerationEU und dem Siebenjahreshaushalt der EU mit einem Umfang von insgesamt 1,8 Billionen EUR fließt in den Grünen Deal. Mit dem europäischen Grünen Deal soll der Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft geschaffen werden.

Beispiel Sektor Verkehr

Im Wirtschaftsverkehr findet in Wien ein Wandel  hin zur Elektromobilität statt. Rund 625.000 Tonnen CO2 können jährlich eingespart werden, wenn alle gewerblich genutzten Fahrzeuge in Wien nur noch elektrisch betrieben werden. Laut einer Umfrage der WK Wien unter den Mitgliedern nutzen schon jetzt 25 Prozent der Wiener Unternehmen Elektrofahrzeuge. 75 Prozent der Befragten gaben an, ihren Fuhrpark in den kommenden Jahren vollständig auf Strom umstellen zu wollen. 

Der öffentliche Verkehr wird in der Metropolregion umfassend ausgebaut. Die Südbahnstrecke wird zwischen Mödling und Meidling viergleisig, ein Dutzend Straßenbahnlinien – teilweise bis nach Niederösterreich – neu- oder ausgebaut. Die Wiener Schnellbahn und der U-Bahn-Ausbau werden dazu beitragen, dass der öffentliche Verkehr deutlich bequemer, schneller und attraktiver wird. Mit dem Ausbau der Südbahn werden 40 Prozent der Autopendler auf die Bahn umsteigen – das bedeutet eine 230.000 Tonnen CO2 Einsparung. Der Infrastrukturausbau erfordert hohe Investitionen    nur für U-Bahn-Ausbau werden 5,7 Mrd. Euro veranschlagt. Gleichzeitig werden durch den Bau hohe Wertschöpfungseffekte erzielt, Arbeitsplätze geschaffen und der Standort aufgewertet.

Beispiel Sektor Immobilien

Fast genau vor einem Jahr haben wir als Stadt Wien das erste Wiener Wohnbau(m)programm präsentiert. In insgesamt drei Phasen werden rund 1.000 Wohneinheiten in Holz- und Holzhybridbauweise erbaut werden.

In Wien stehen rund 165.000 Wohngebäude mit rund einer Million Wohnungen. Bei rund 450.000 Wohnungen besteht thermischer Sanierungsbedarf, weil sie vor 1960 gebaut und unzureichend gedämmt sind. Die benötigte Investitionssumme wird von Experten auf 10 Mrd. Euro beziffert. Will Wien 2040 klimaneutral sein, werden die Sanierungen umgesetzt. Die Sanierungsrate liegt heuer bei 0,9 Prozent und soll bis 2031 auf 2,4 Prozent ansteigen. Geht der Plan auf werden bis 2040 jährlich durchschnittlich 225.000 Tonnen CO2 eingespart, das sind in Summe rund 4 Mio. Tonnen CO2.

Bürgermeister Dr. Michael Ludwig