Der 12. Februar ist für die Sozialdemokratie einer der wichtigsten Tage im Jahr. Denn rund um den 12. Februar 1934 haben viele Kämpferinnen und Kämpfer ihr Leben für Demokratie und Freiheit gelassen. Für Werte, für die die Sozialdemokratie von Beginn an eingestanden ist und in unserer heutigen Zeit wieder vermehrt unter Attacke stehen. Von daher ist es mir als Bürgermeister ein großes Anliegen, heute der Opfer dieser Februarkämpfe zu gedenken.
Rotes Wien ab 1920
Am 13. Februar fand dazu eine Gedenkveranstaltung im Hugo-Breitner-Hof statt. Hugo Breitner prägte das „Rote Wien“ entscheidend mit. Unter Bürgermeister Jakob Reumann, dem ersten sozialdemokratischen Stadtoberhaupt, wurde er 1920 Stadtrat für Finanzwesen. Als im November 1920 die Trennung Wiens von Niederösterreich vollzogen wurde, bekam die Gemeinde Wien die Finanzhoheit und Hugo Breitner führte ein progressives Landessteuersystem ein.
Breitner Steuer
Mit den „Breitner-Steuern“, einer indirekten Luxussteuer, wurden Gemeindebauten gebaut, die Gesundheitsversorgung verbessert, die Kinder- und Jugendfürsorge ausgebaut, die Stadtbahn elektrifiziert und neue Parkanlagen angelegt. Von den politischen Gegnern der Sozialdemokratie wurde Breitner massiv für dieses Steuersystem angefeindet.
Hugo Breitner wurde im Zuge der Februarkämpfe verhaftet und wurde vom austrofaschistischen Regime mehrere Wochen festgehalten. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war Breitner nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gezwungen, mit seiner Familie in die USA zu flüchten. Er starb 1946 kurz vor seiner geplanten Rückkehr nach Österreich in Kalifornien.
